„Sprich, damit ich Dich sehe“ sagt Sokrates. – Horchen wir noch darauf, wie ein Mensch redet? Spricht er so suggestiv, dass ich möglichst seine Meinung teilen muss? Macht er dazu geschulte Gesten oder spricht er voll ehrlicher Emotion? Was verrät der Klang seiner Stimme? Höre ich in einer leisen Einfärbung der Sprache, woher sie oder er kommt? Löst es schon Misstrauen aus in mir, wenn jemand mit klar ausländischem Akzent spricht? Und haben wir dieselben Chancen im Leben, egal, welche Sprache wir sprechen? Verstehe ich die Worte noch, wenn die Jungen miteinander reden? – Seien wir keine Loser, bleiben wir gechillt und lassen uns verzaubern von einer der kompliziertesten Liebesgeschichten der Weltliteratur mit ungeklärtem Ausgang, gleichzeitig eine Emanzipationsgeschichte und beißende Satire über Vorurteile und Sprachbarrieren. Die verrückte Hassliebe zwischen Eliza und dem Sprachfanatiker und hilflosen Frauenverkenner Prof. Higgins – und eigentlich auch mit dem zauberhaft hölzernen Oberst Pickering, dem Dritten im Bunde. Beäugt von Mrs. Higgins gnadenlosem mütterlichen Blick und kommentiert von Mr. Doolittles alkoholgeschwängerten Weltweisheiten, zwei alte Kenner der jeweiligen Gesellschaft.